Leseprobe: Die vergessenen Kinder

Regen prasselt mir ins Gesicht, als ich das Fenster mit Sicht zum Dorf öffne. Der Wind lässt mich kaum atmen und in wenigen Sekunden bin ich nass bis auf die Haut. Als ich die Verriegelungen der Läden entsichert habe, blicke ich für einen Moment in die Gischt hinaus. War da nicht etwas? In der Finsternis zwischen meinem Haus und den Lichtern des Dorfes, die in der Ferne durch den Regen schimmern, liegt der Friedhof. Hörte ich von dort soeben wirklich dieses Geräusch? Dieses leise Schleifen und dieses blecherne Knarren? Nein, glaube ich, es kann schließlich alles Mögliche gewesen sein, und ich verriegle endlich die Läden. Doch ich erschaudere, während ich das Fenster wieder verschließe und dabei an die alten Kindergräber denke, die vor einigen Jahren entfernt wurden...

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